Bis vor einigen Jahren schien es, als würde FKK immer unbeliebter. Doch die Freikörperkultur erlebt eine kleine Renaissance: in FKK-Vereinen und in WGs, in manchen Berliner Clubs und an Badeseen, mit Sex und ohne. In der Zitty hat unsere Autorin über das Revival von FKK in Berlin geschrieben. Zehn Männer und zwei Frauen wärmen sich fürs Volleyballtraining auf. Sie laufen im Kreis, mal im Hopserlauf, mal seitwärts. Es könnte der Beginn einer normalen Trainingsstunde im Sportverein sein. Wenn die Anwesenden nicht bis auf ihre Turnschuhe und Knieschoner nackt wären. Mit jedem Schritt, den sie machen, erzittern ihre Waden, bei manchen auch die Oberschenkel. Ein Phänomen, das man beim Sport mit Kleidung nie in seiner Gänze zu sehen bekommt. Ein anderer Mann läuft mit kraftvollen Schritten durch die Halle. An der Hüfte trägt er ein Tattoo in Form einer Schnecke. Die Wo Stehen Wander Nutten In Berlin unter seiner Haut bewegen sich und die Schnecke bewegt sich mit. Sie alle spielen Volleyball beim Familiensportverein Adolf Koch — einem FKK-Sportverein. Die Freikörperkultur FKK hatte lange ein Imageproblem. Bis vor ungefähr zwei Jahren schien es, als würde öffentliches Nacktsein in Deutschland und Berlin langsam aussterben. Auf der einen Seite steigen die Mitgliederzahlen der Berliner FKK-Vereine seit zwei Jahren wieder. Manche sind auch zu Hause immer nackt. Auf der anderen Seite stehen FKK-WGs, deren Bewohner:innen auch miteinander schlafen, nackte Afterhours und Partys wie die Schlager-Nackt-Party im Schwuz. Beim Familiensportverein Adolf Kochwo Volleyballtrainer Niklas spielt, ist die Trendwende besonders auffällig: Seit hat der Verein 72 neue Mitglieder gewonnen, die meisten sind Wo Stehen Wander Nutten In Berlin 20 und 40 Jahre alt. FKK machen sie schon länger. Aber auch ein Gefühl von Leichtigkeit. Auch die Freiheit, sich nicht vor meinen Freunden verstecken zu müssen. Nichts zu verstecken zu haben. Heute sind sie im Vorstand. Mitglieder können bei einem modernen Workout schwitzen oder sich nackt beim Yoga dehnen und strecken. Der modernere Auftritt und das Engagement von Fabian und Niklas erklären den Zuwachs beim FKK-Sportverein Adolf Koch. Wie aber lassen sich die vorsichtig steigenden Mitgliederzahlen in den anderen Vereinen erklären? Fabian und Niklas glauben, dass es sich um zwei parallele Entwicklungen handelt. Der konservative Backlash beflügelt die FKK-Kultur. Lange Zeit sah es nicht danach aus. Dass die meisten Menschen sich nicht mehr so unbefangen ausziehen wie noch vor ein paar Jahrzehnten, ist zumindest im Osten Deutschlands, zu DDR-Zeiten FKK-Hochburg, belegt. Laut einer Studie des Merseburger Instituts für angewandte Sexualwissenschaft hatten sich Anfang der 90er-Jahre noch 72 Prozent der ostdeutschen Väter und 84 Prozent der Mütter zum Beispiel im Haushalt nackt vor ihren Kindern gezeigt. Und beklagte sich der Linken-Politiker Gregor Gysi medienwirksam, dass die Freikörperkultur langsam aussterbe, auch in den neuen Bundesländern. Ein weiterer Grund könne heute sein, dass die meisten Menschen immer ein Handy dabei hätten und es auch benutzten. Fabian und Niklas haben schon lange die Scheu vorm Ausziehen verloren. Eigentlich wäre dies eine dieser Situationen, in denen alle nackt sind. Aber Niklas ist die Wohnung gerade nicht aufgeheizt genug, Fabian ist erkältet und John ist gerade nach Hause gekommen und muss gleich wieder los.
Ohlala: Alexander Schimmelbusch über die Wanderhuren-Economy
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